Biografie: Ausführliche musikalische Laufbahn
Biografie: Ausführliche musikalische Laufbahn

Biografie

Ausführliche musikalische Laufbahn

Der erste Kontakt mit einem Musikinstrument war in der dritten bis vierten Klasse der örtlichen Schule. Schule und Kirche waren mitten im Dorf und standen sich genau gegenüber. Der Pfarrer und der Lehrer hatten bei uns im Dorf noch immer einen besonderen Stellenrang, waren streng und mussten immer gegrüßt werden. Hier durften wir Flöte lernen. Unser Lehrer, der auch im selben Schulgebäude mit seiner Familie wohnte, spielte Geige.

© Erwin Kopold, HolleGreat
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Die erste Gitarre: Selbstgebaut aus Holzbrettern und etwas Draht

In der Schule war ich unauffällig, zurückhaltend, konnte mich oft nicht konzentrieren und stand oft neben mir. Ich hatte auch keine Geduld und Interesse, um Noten für die Flöte zu lernen. Ich legte die Noten zur Seite, nahm die Flöte zur Hand, hörte mir ein geläufiges Lied im Radio an und spielte es per Gehör nach.
Irgendwann hatte ich mit dem Flöte spielen wieder aufgehört und ich hatte die Musik längere Zeit vergessen. Nach ein paar Jahren wollte ich unbedingt Gitarre lernen. Ich hatte mir aus Holzbrettern und einem Draht aus unserer Werkstatt meine erste Gitarre gebaut und darauf herumgezupft. Ich fand Gefallen an dem Instrument und wollte, dass meine Eltern mir eine Gitarre kaufen, dies wurde jedoch abgelehnt. Enttäuscht zerlegte ich meine selbstgebaute Gitarre und die Musik war wieder vergessen. Meine Eltern wollten mir ein Akkordeon kaufen und in die Jugendkapelle nach Geisenfeld schicken. Das mit einem Akkordeon konnte ich mir nicht vorstellen, ich hatte nur die Gitarre im Kopf, deshalb wollte ich nicht.
Die Bühne, das Theater und der Clown im Zirkus dagegen hätten mir gefallen. Ich wollte immer Spaß machen, Spaß vermitteln und andere zum Lachen bringen.

© Erwin Kopold, HolleGreat
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Das Ende der Schulzeit und „der Tramp von da Au“

Endlich war die Schulzeit zu Ende und ich verließ im Alter von 14 Jahren die neunte Klasse der Hauptschule in Geisenfeld mit bestandenem Hauptschulabschluss und fühlte mich frei und erleichtert. Es begann eine neue Zeit mit der Berufsausbildung.
Einen Lehrplatz hatte ich nirgendwo bekommen, deshalb begann ich eine Lehre als Gas-Wasser-Installateur im elter­lichen Betrieb. Vor Beginn der Lehre dachte ich zurück und vermisste schon jetzt die Freiheit, die ich Jahre vorher relativ ungezwungen genießen konnte. Ich überlegte auch ernsthaft, keine Ausbildung zu machen und in die weite Welt zu ziehen. Dies habe ich dann gelassen und die Lehre im elterlichen Betrieb begonnen. Ich denke jedoch sehr oft zurück, ob es nicht besser gewesen wäre, in die weite Welt zu ziehen und das Leben frei und ungezwungen zu erleben.
Aus dieser Tatsache heraus und nach einem Fernsehbericht über einen jungen Mann in Canada, der in die Wildnis ausgewandert und dort auch gestorben ist, habe ich 2018 den Song geschrieben „Der Tramp von da Au“.

Harte, lehrreiche Gesellenjahre und ein Gefühl der Freiheit und Stärke

Seitens meiner Eltern war die Erwartung da, den Betrieb zu übernehmen und mit dieser Einstellung begann ich die Lehre: Eine Ausbildung als Gas-Wasser-Installateur mit abgeschlos­sener Gesellenprüfung und eine verkürzte Lehre als Heizungs- und Lüftungsbauer mit abgeschlossener Gesellenprüfung.
Es folgten harte und lehrreiche Gesellenjahre, viel Arbeit im Betrieb und wenig Freizeit. Nach der Arbeit ging ich auch noch ins Training für Taekwondo und später auch zum Bodybuilding. Hier konnte ich mich so richtig ausleben. Mich überkam ein Gefühl der Freiheit und Stärke. Ich dachte damals, mit so einer Kraft und Sicherheit werde ich mindestens 110 Jahre alt. Falsch gedacht! Denn mit der Kraft sollte es bald abwärts gehen.

Warum spielst du eigentlich nicht Gitarre?

Mit 20 Jahren hatte ich die Musik längst vergessen, da schoss mir plötzlich der Gedanke durch den Kopf, warum spielst du eigentlich nicht Gitarre? Schnell entschlossen wie ich immer bin, fuhr ich am nächsten Tag in das nächste Musikgeschäft nach Ingolstadt und kam mit einer E-Gitarre, einem Verstärker, einem Mikrofonständer und einem Mikrofon aus dem Laden. Mir blieb fast keine Zeit, die Gitarre zu lernen und zu üben, es gefiel mir doch sehr gut und ich hätte gerne gespielt wie Eric Clapton. Dies bleibt jedoch bis heute immer noch ein Traum. Mit einer einfachen Konzertgitarre spielte ich mit Begeisterung die Lieder von Fredl Fesl nach. Ich hatte jede Schallplatte von Fredl Fesl und konnte jede Strophe auswendig. Hier lebte ich mich so richtig aus, denn humorvolle Lieder brachten mich zum Lachen und Witze konnte ich stundenlang erzählen. Nach drei Monaten Gitarrenunterricht kam der Einberufungs­be­scheid und ich musste mit 21 Jahren zur Bundeswehr. Dann war Schluss mit meinem Sport und den Hobbys.

© Erwin Kopold, HolleGreat
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Meisterprüfung, Selbstständigkeit und zu viele Zigaretten

Nach Beendigung der Wehrpflicht kehrte ich wieder in die Ar­beitswelt zum elterlichen Betrieb zurück. In jeder freien Minute übte ich das Gitarrespielen und hatte den Sport komplett aufgehört. Pro Tag rauchte ich mindestens eine Schachtel Zigarette (auch zur Beruhigung). Die Arbeit auf dem Bau wurde für mich immer mehr zu einer körperlichen Strapaze. Ich war fertig mit der Welt und erlitt einen Zusammenbruch – ich konnte mich einfach nicht mehr auf den Beinen halten. Nach einer genaueren Herzuntersuchung diagnostizierte mein Arzt einen leichten Herzinfarkt.
Die Arbeit ging aber weiter und mit 25 Jahren hörte ich spontan von heut auf morgen das Rauchen auf. Innerhalb der nächsten zehn Jahre erlitt ich noch zweimal Kreislaufzusam­men­brüche, die jedoch weiter nicht tragisch waren. Ich bestand die Meisterprüfung als Gas-Wasser-Installateur und später noch als Spenglermeister. Ich hatte mich selbstständig gemacht, den elterlichen Betrieb übernommen und trotz vieler Arbeitsstunden in der Firma griff ich in meiner wenigen Freizeit wieder zur Gitarre.

Es war 1985 und die erste Band wurde gegründet

Von einem Schulfreund aus der Nachbarortschaft Ernsgaden wusste ich, dass er Schlagzeug spielt und noch in keiner Band beteiligt ist. Es war Winter (Januar) und wir wollten bei einer Temperatur von minus zehn Grad unbedingt das Zusammenspiel mit Schlagzeug und Gitarre ausprobieren. In der Wohnung von Norbert war kein Platz, so gingen wir in den halb offenen Holzschuppen im Garten und bauten das Schlagzeug auf. Ich holte Verstärker nebst Gitarre und setzte mich neben dem Schlagzeug auf eine Holzkiste. Voller Ehrgeiz, mit einem Lachen im Gesicht, starren Fingern und kalten Füßen begann ich mit drei Griffen zu spielen und Drummer Norbert machte den passenden Rhythmus dazu. Trotz klirrender Kälte spielten wir etwa eine Stunde lang und waren stolz auf unser erstes Zusammenspiel. Jetzt musste ein Übungsraum her und wir durften in einen leeren Raum im Sportheim Ilmendorf. Den Übungsraum hatten wir etwas hergerichtet und mit Eierschalen (zur Schalldämmung) an der Decke versehen. Heizung war keine vorhanden, deshalb organisierte ich einen Ölofen und ein 100-Liter Ölfass und heizten damit unseren Übungsraum auf. Nach und nach suchten wir uns neue Musiker dazu und so begann 1985 der Aufbau meiner ersten Band.
Kaum waren wir ein oder zwei Jahre im Übungsraum, hörte wieder ein Musiker auf und wir mussten wieder Ersatz suchen und alles erneut einproben. Zwischenzeitlich setzten wir wieder ein Jahr aus (ich war auf Vollzeit in der Meisterschule und hatte keine Zeit mehr für die Musik) und begannen dann wieder von vorne, es war ja nur ein Hobby. Trotz Vereinbarung und Vertrag mit dem Sportverein Ilmendorf mussten wir den Übungsraum innerhalb vier Wochen räumen, da das Sportheim renoviert wurde und der Raum als Umkleideraum benötigt wurde.

© Erwin Kopold, HolleGreat
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© Erwin Kopold, HolleGreat
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Außer Schulden bei der Bank und einem Mischpult blieb nicht mehr viel übrig

© Erwin Kopold, HolleGreat
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Wir standen wieder vor dem Nichts und mussten uns einen neuen Übungsraum suchen. Da bekam ich die Möglichkeit, in einer alten verlassenen Hopfenhalle das obere Stockwerk auszubauen. Und so begannen wir mit damals fünf Mann und voller Begeisterung den Übungsraum auszubauen und herzu­richten. Es entstand ein schöner Probenraum mit Schall­schluckplatten und Holzverkleidung, gemütlich eingerichtet. Als die Band nach einigen Jahren endlich eingeprobt war und wir kurz vor unserem ersten Auftritt standen, hatten sich zwei Musiker abgesondert und als Alleinunterhalter neu angefan­gen. Den bereits gebuchten Auftritt musste ich absagen, ich hatte mich wirklich sehr geschämt, den beiden Musikern, die uns spontan verlassen hatten, war das egal. Da wir im Laufe der Jahre immer mehr Geld investiert und immer mehr dazu gekauft hatten, mussten wir die beiden Musiker ausbezahlen. Für das neue Mischpult hatten wir bei der Bank Geld aufgenommen (unterschriebener Vertrag aller Musiker) und es war noch nicht abbezahlt. Also mussten wir den beiden das halbe Bühnenequipment abgeben. Außer Schulden bei der Bank und das neue Mischpult blieb nicht mehr viel übrig. Schließlich waren Norbert und ich wieder alleine und bezahlten Monat für Monat die Schulden für das Mischpult ab. Im Laufe der Jahre aber hatten wir wieder eine neue Band gegründet und wollten eine Showband mit einer Besetzung von acht bis neun Mann. Die passenden Musiker haben wir jedoch nie gefunden und spielten deshalb alleine im Übungsraum. Ab und zu spielten neue Musiker ein paar Monate mit und hörten dann wieder auf. Es zerfiel alles und es wurde still im Übungsraum. Norbert hatte es zu dieser Zeit auch nicht einfach mit seiner anstehenden Scheidung und war nahe am psychischen Zu­sam­men­bruch. Zudem kam, dass er sich aufgrund der dieser Umstände nicht nur privat sondern auch beruflich neu orientieren musste. Dazu musste er eineinhalb Jahre die „Schulbank“ drücken. Dies machte in dieser Zeit für Norbert den Umgang mit seiner Diabeteserkrankung, an der er seit Kindesalter erkrankt war, nicht gerade einfacher. Deshalb und durch weitere Umstände wie Zeitmangel, Stress und andere Dinge konnte Norbert nicht mehr weiterspielen.

An dieser Stelle möchte ich meinen Dank an Norbert aus­sprechen, er war der Einzige, der mit mir alles bis zum Schluss mit durchgezogen hat, auch finanziell. Norbert ist bis heute noch einer meiner besten Freunde, mit einer selbstver­ständlichen und sofortigen Hilfsbereitschaft, wie man sie nur noch selten findet.

Jahrtausendwechsel, Kassetten und „an Vodan sei Bua“

Alleine im Übungsraum, dachte ich darüber nach, eigene Lieder zu schreiben und auf Kassette zu spielen. Einfälle für neue Songs hatte ich immer im Kopf, ich brauchte nur über das bisherige Leben nachzudenken. Und so schrieb ich im Jahre 2000 das erste Lied „An Vodan sei Bua“ auf Papier nieder und schrieb die Akkorde dazu. Durch meine selbstständige Tätigkeit als Spenglermeister lernte ich einen Kunden in München kennen, der einen Musikverlag hatte. Ich sprach mit ihm über das Lied und er sagte, „schick es mir doch, vielleicht können wir was daraus machen“. Ich habe das Lied nie an den Musikverlag geschickt, da ich entweder keine Zeit hatte oder beruflich wieder voll im Stress war.

© Erwin Kopold, HolleGreat
© Erwin Kopold, HolleGreat
© Erwin Kopold, HolleGreat
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Eine Plattenfirma, ein Musikverlag und die Gründung von HolleGreat

Es durfte so um das Jahr 2003 gewesen sein, als ich im Bauhof Geisenfeld bei der Müllentsorgung einen Freund aus Geisenfeld, den ich länger nicht mehr gesehen hatte, begegnete. Ich kannte Franz bereits seit ca. 20 Jahren. Unsere Väter waren befreundet und ich hatte als damaliger Geselle im Neubau von Franz die Wasserleitung verlegt. Franz ist ein begeisterter und routinierter Musiker und hatte zu der Zeit gerade bei seiner langjährigen Band „The Family“ aufgehört. Spontan hatten wir beschlossen eine neue Band zu gründen und wir begannen eine Woche später mit der ersten Probe und haben nach kurzer Zeit die „Band HolleGreat“ ins Leben gerufen.
2005 gründeten wir dann die Plattenfirma – Musikverlag "HolleGreat GbR" und machten unsere erste CD-Produktion. Der Slogan "HolleGreat - Geschichten aus dem Leben" entsteht. Seither arbeite ich in jeder freien Minute am konsequenten Aufbau einer musikalischen Karriere.

© Erwin Kopold, HolleGreat
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© Erwin Kopold, HolleGreat
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HolleGreat - Bavarian Country & Lifestyle

Am 18.11.2011 gründet ich dann mein eigenes Label, Verlag und Unternehmen "HolleGreat - Bavarian Country & Lifestyle" und im Anschluss meine „Begleitband HolleGreat“.
Bisher konnte ich mich bereits mehrfach und in Folge mit meinen eigenen Songs durchgesetzt und nach dem Motto „HolleGreat – Bavarian Country & Lifestyle“, eine eigene Nische erschaffen. Der Song „Mit da Harley unterm Arsch“ lag hundert wochenlang auf den vorderen Plätzen und mitunter mehrmals auf Platz 1 in der „Charts Top 100 – Deutsch“ – Hitparade.
Neben mehrfacher Nummer eins Platzierungen in den Charts99, wurde mir für meinen Country-Fox "Lisa", die Goldene CD für den VDM-Award 2019 verliehen. Des Weiteren wurde meine Country-Ballade „Hey Baby“, als Gewinner des VDM-Award 2021 ausgezeichnet und ich erhielt dafür zum wiederholten Male die Goldene CD. Mit der dritten goldenen CD erhielt ich vom VDMplus für meinen Song „Der Rentner (Radioversion)“ den Musik-AWARD 2023.

VDM-AWARD 2019
VDM-AWARD 2019
VDMplus-AWARD 2021
VDMplus-AWARD 2021
VDMplus-AWARD 2023
VDMplus-AWARD 2023

Über Bücher, einen Spielfilm ... und meine Geschichten aus dem Leben

Über mein Leben, von der Kindheit bis heute könnte ich me­hrere Bücher schreiben. Ich hätte sogar einen kompletten Spielfilm (3-Teiler) in meinen Kopf und würde in meiner eigenen Geschichte im dritten Teil sogar die Hauptrolle spielen.
Es müsste sich erst einmal ein Filmproduzent meine Geschich­te anhören und meine Idee bzw. Geschichte mit meinen eige­nen Liedern in die Wirklichkeit umsetzen. Vielleicht wird die Story von „HolleGreat“ doch noch einmal Wirklichkeit, denn es geht hier nicht nur um den musikalischen Werdegang, sondern hauptsächlich um das harte, teils nicht so schöne Leben, und das Ganze vereint auch mit schönen und glücklichen Momenten.
Ich lebe oft und gerne in meiner eigenen Fantasie und bin und bleibe in den Augen mancher Menschen ein Träumer, doch hier kann ich abschalten und mir meine heile Welt erschaffen.

Es ist einfach nur schön - zu leben und zu existieren.

„HolleGreat - Geschichten aus dem Leben.“